Die Kirche

 

Wie in vielen Kirchdörfern ist auch in Pokrent die Kirche das älteste Gebäude. Das genaue Alter konnte allerdings erst in den letzten Jahren geklärt werden. Denn im Zuge der Dachsanierung (2007 bis 2011) konnte mit Hilfe einer wissenschaftlichen Untersuchung das Jahr ermittelt werden, in dem die Bäume gefällt wurden, von dem die Balken im Dachtragwerk stammen. Die dendrochronologische Analyse ermöglichte Rückschlüsse auf die Baugeschichte der Kirche. Vom Turm war durch eine Gravur in einem Stein über dem Portal bekannt, dass er 1805 erbaut wurde.

 

Die Holzuntersuchungen bestätigten diese Jahreszahl. Der gemauerte Kirchturm, der mit seinem Satteldach nur unwesentlich höher als das Kirchenschiff ist, ersetzte 1805 einen spitzen hohen Holzturm, der noch auf einer Zeichnung von 1796 zu erkennen ist. Die ältesten Eichenhölzer im Dach des Kirchenschiffes ergaben 1405 als Jahreszahl der Fällung. Da Holz damals nur frisch be- und verarbeitet werden konnte, muss man davon ausgehen, dass das Kirchenschiff etwas 1406 erbaut wurde.

 

Der komplett erhaltene Dachstuhl des Chorraumes wurde auf 1390 datiert, so dass anzunehmen ist, dass der Baubeginn an der Pokrenter Kirche im Jahr 1391 war. Von besonderem Interesse ist außerdem ein etwa 6m langer Balken, der im Dach des Chores in Zweitverwendung Platz gefunden hat. Er hat an einer Seite über die ganze Länge ein geschnitztes wabenähnliches Muster. Offenbar hatte dieser Balken seinen ursprünglichen Platz in der im Zuge der Christianisierung erbauten ersten Pokrenter Kirche. Mit der Datierung des Holzes auf das Jahr 1200 ist er sogar älter als die erste urkundliche Erwähnung des Kirchdorfes Pokrent im Jahre 1230.

 

Im Kirchturm befinden sich eine alte Glocke aus dem Jahr 1760 und eine neue, die 2006 gegossen wurde. Die Inneneinrichtung ist neugotisch und stammt mit Altar, Kanzel, Gestühl, Holzdecke und Empore aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1854 schenkte der Gutsbesitzer von Behr auf Renzow der Kirche eine Orgel, die von der Hamburger Firma Wolfsteller gebaut wurde.

 

Bemerkenswert ist der Taufstein aus Granit, der möglicherweise schon in dem Vorgängerbau gestanden hat - in jedem Fall aber der älteste Einrichtungsgegenstand ist.

 

 

Das Pfarrhaus

 

Das Pokrenter Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1760. Allerdings wurde es erst Jahre nach seiner Erbauung als Pfarrhaus in Benutzung genommen. Denn Ende des 18. Jahrhunderts war das ursprüngliche Pfarrhaus, das sich östlich von der Kirche an der jetzigen Dorfstraße befand, durch einen Brand zerstört worden.

 

Es gibt Hinweise darauf, dass das große Fachwerkhaus in den ersten Jahren als Meierei des Pokrenter Gutes genutzt wurde. Heute bietet das Haus ausreichend Platz für eine Pfarrwohnung und große Gemeinderäume. Nach einer aufwendigen Sanierung 1996 ist es in gutem baulichen Zustand.

Der Pfarrgarten

 

Der Garten, der sich nach drei Seiten um das Pfarrhaus herum erstreckt, wurde 1796 angelegt und hat im Laufe der Jahre zahlreiche Veränderungen erfahren. Während in früheren Zeiten er mit Gartenland und Obstwiese zum Lebensunterhalt von Pastor und Küster samt Familien beitragen musste, steht heute die Nutzung als parkähnliche Anlage bei Gemeindeveranstaltungen im Vordergrund.

 

 Nur noch ein kleiner Teil (300 m²) wird traditionell als Gartenland genutzt. Ein größerer Bereich (3000 m²) wurde 1995 mit Bäumen bepflanzt, die inzwischen mit einem geschlossenen Blätterdach einen ansehnlichen Park bilden.

 

Hier wachsen Winterlinde, Platane, Esskastanie, Amerikanische Roteiche, Stieleiche, Eberesche, Bergahorn, Spitzahorn, Blutbuche, Rotbuche, Hainbuche, Scheinbuche, Ginkgo, etliche Ziersträucher und Hecken. Aus alter Zeit gibt es in dem über 9000 m² großen Gelände Linden, Birken und Kastanien, verschiedene Fliedersorten, eine große Stechpalme (Ilex) und die seltene Klappernuss (Staphylea pinnata), aber auch etliche Obstbäume.

 

Der Friedhof

 

Der Kirchhof der Pokrenter Kirche ist auch die Begräbnisstätte für Pokrent, Neuendorf, Alt Pokrent, Renzow, Kaeselow und Alt Steinbeck. Glücklicherweise wurde hier diese jahrhundertealte Tradition bewahrt und der Friedhof nicht an den Rand des Ortes verlegt, wie es mitunter üblich war. So erleben nicht nur die Kinder des Kindergartens visàvis neben Hochzeiten und Feiern zu Ehejubiläen auch Beerdigungen von ferne mit und erfahren, dass der Tod zum Leben gehört.

 

Mit Unterstützung durch die Kommunen Pokrent und Renzow konnte der Friedhof nach der Wende in einen guten, gepflegten Zustand geführt und so nun auch seit Jahren gehalten werden.

 

Nach der Wende war es mit einem ABM-Projekt möglich, die Steinmauer zu seiner Einfriedung komplett zu erneuern.